Tier- und Pflanzenwelt

Ein Vogelparadies vor unserer Haustür

Kiebitz-Küken. Foto: Walter
Kiebitz-Küken. Foto: Walter

Das wichtigste Motiv für die Erhaltung und Optimierung der Rieselfelder Windel war die reichhaltige Vogelwelt mit seltenen und gefährdeten Arten, die sich in den Schilfbeeten und feuchten Wiesenflächen angesiedelt hatte. Sie wurde in der Fachliteratur 1981 erstmals von A. Bader beschrieben und war in der Folge über lange Jahre ein beliebtes Ziel für Vogelbeobachter. Der damalige Deutsche Bund für Vogelschutz (heute: Naturschutzbund Deutschland NABU) organisierte regelmäßig Führungen (und gab bereits ein Faltblatt zur "Vogelwelt auf den Rieselwiesen der Fa. Windel" heraus), die Vogelkundler B.-G. Heine und W. Strototte und viele weitere sammelten systematisch Beobachtungsdaten.

 

Besonderheiten der Vogelwelt waren u.a. brütende Rohrweihen, Wasserrallen, Bekassinen, Kiebitze, Rohrammern und Teichrohrsänger sowie die heute leider verschwundenen Braunkehlchen und Schafstelzen. Hinzu kamen im Frühling und Herbst viele Zugvögel, die in den feuchten Flächen rasteten und Nahrung suchten. Zu den Spezialisten für Röhrichte und Feuchtgrünland kamen, insbes. seit den Gestaltungsmaßnahmen durch die Stiftung, auch zahlreiche Wasservögel hinzu, z.B. Bläss- und Teichrallen sowie verschiedene Entenarten. Die Liste der nachgewiesenen Vogelarten umfasst inzwischen 73 Brutvögel (davon 16 der Roten Liste NRW) und 137 Gastvögel (s. auch Artportraits).

 

Das Naturschutz-Zentrum Ostwestfalen e.V. (als Vorläufer der heutigen Biologischen Station) fasste die Daten von 1980–1991 für die naturschutzpolitische Diskussion der 90er Jahre zusammen und wies darauf hin, dass vergleichbare Biotopstrukturen im Bielefelder Gebiet nahezu gänzlich verschwunden sind. Schon vor der späteren Optimierung wurden die Rieselfelder als das wichtigste Feuchtbiotop neben dem Obersee im Bielefelder Norden bezeichnet. Detaillierte Daten zur Vogelfauna wurden von W. Strototte und der Biologischen Station veröffentlicht. Seit 1998 werden sie kontinuierlich von der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld im Rahmen ihres Betreuungsauftrages ergänzt und in Jahresberichten festgehalten.

Vogelportraits zum Download

Seltener Kaiser-Wilhelm-Vogel in den Rieselfeldern? Oder doch nur ein Feldsperling mit Nistmaterial? Foto: Günter Bockwinkel
Seltener Kaiser-Wilhelm-Vogel in den Rieselfeldern? Oder doch nur ein Feldsperling mit Nistmaterial? Foto: Günter Bockwinkel

Was sucht das Ferkel im Schilfwald?

Kennen Sie Fluppi?

 

Neben Graureiher & Stockente sind noch viele weitere Arten in den Rieselfeldern Windel zu Hause, und selbst Naturfreunde dürften kaum alle kennen. Wir haben für Sie einige bemerkenswerte Vertreter ausgewählt und stellen sie in kurzen Portraits zum Download vor.